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Webschau Oktober 2013

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Darüber spricht das Netz …

Logo der #pb21-Webschau (cc by Ralf Appelt)

Die Webschau im Oktober schaut zurück auf die Bundestagswahl, wir gucken über den Tellerrand – in die Türkei – und stellen den Versuch vor, das Internet zu vermessen.

Was fehlt? Die Einschätzung des britischen Romanautors John Lanchester zur Überwachungsaffäre im Guardian – man beachte die schönen Illustrationen!

Lesetipp

Überwachte Gesellschaft: Recht, Technik und Politik nach Prism …

… und Tempora” heißt das neue E-Book von irights.info: „Der Geheimdienst NSA, sein britisches Pendant GCHQ und andere Dienste können digitale Kommunikation praktisch weltweit überwachen: Wie wir uns im Netz bewegen; die E-Mails, die wir schreiben; wo wir uns einloggen – nahezu alles kann gespeichert und analysiert werden. Jeden Tag gibt es neue Enthüllungen, Prism und Tempora sind nicht mehr die einzigen Kürzel, die wir lernen müssen. Wie können Recht, Technik und Politik mit den Möglichkeiten der Total-Überwachung umgehen? Wie können die Grundrechte noch geschützt werden? Was bedeutet das für die Beziehungen der Staaten untereinander?“

#irights #ueberwachung


Kurzmeldungen

„Man muss von seinem hohen Ross herunter kommen“

„In einem Gespräch mit medienpolitik.net zu den Faktoren, die bei der jüngsten Bundestagswahl für die Wahlentscheidung maßgeblich gewesen sind, wendet sich Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, gegen die pauschale Meinung, die Bürger seien politikverdrossen. Die Bürger ergriffen heute selbst die Initiative und fragten den Staat gar nicht mehr, ob sie sich beteiligen dürften, so Krüger. ‘Demonstrationen und Kampagnen sind dabei altbekannte Instrumente, die online gestützt oft noch virulenter und viraler wirken. Letztlich zeichnet sich auch ein lebendiger werdender Diskurs über Demokratie selbst ab.’“
#bpb #btw13

Von Transparenz und politischer Teilhabe

„Daniel Domscheit-Berg, ehemaliger Sprecher der Enthüllungsplattform Wikileaks und politischer Geschäftsführer der Piraten-Partei in Brandenburg, schreibt in einem Beitrag für die Technology Review über die Zukunft der Politik in Zeiten der Vernetzung: ‘Je mehr politische Entscheidungen mit Hilfe des Internets gefällt werden, umso wichtiger ist, dass auf den Datenschutz Verlass ist. Während staatliche Informationen öffentlich sein sollten, müssen private Daten geschützt sein. Der NSA-Abhörskandal zeigt leider, dass genau das Gegenteil der Fall ist.’“
#vernetzung #datenschutz

Vom digitalen Zwilling

Frank Schirrmacher auf faz.net zur Rede des Bundespräsidenten: „Erstmals stellt ein Bundespräsident das Ringen um das digitale Ich in den Mittelpunkt einer Rede. Gaucks Ansprache ist ein Appell an die deutsche Politik, die Neudefinition von Freiheitsrechten nicht allein den Konzernen zu überlassen. [...] Erstmals anerkennt ein Verfassungsorgan, dass wir im Begriff sind die Souveränität über das eigene Leben zu verlieren.“
#digitalerzwilling #bundespraesident

Blick über den Tellerrand: Türkei

heise.de berichtet: „Die türkische Regierung will offenbar ein 6000 Personen umfassendes Social-Media-Team zusammenstellen, um kritischen Tönen auf Facebook, Twitter und Co. entgegenzuwirken. Es sollen technikaffine Mitglieder der Regierungspartei AKP als freiwillige ‘Medienvertreter’ geschult werden. Vor allem Twitter und Facebook, aber auch Instagramm und Youtube sollen die Kanäle sein, in denen die AKP ihre Parteilinie durch ihr Team verbreitet sehen möchte. Falsche Informationen aus dem Oppositionslager könnten so durch korrekte und positiv formulierte Informationen korrigiert werden.“
#tuerkei #socialmedia

Mir doch egal

breitband.dradio.de über seine neue Serie: „Es sind Themen, die keiner hören will. Ungeliebt, aber dennoch bedeutsam. Ach lass mal, denken wohl Viele, wenn es schon wieder um Netzpolitik geht. Mit ‘Mir doch egal – Netzpolitik für Lustlose’ starten wir eine kleine Serie, die sich diesen wichtigen, nervigen Themen widmet.”
#mirdochegal

Mehr Ungleichheit durch das Internet

„Das Internet lässt die globale Ungleichheit wachsen. Das schreibt Peter Norvig, Forschungsleiter bei Google. Mit dem Internet sei ein globaler Markt entstanden, ‘in dem die Produktion digitaler Güter praktisch kostenlos ist, und in dem diese Güter jederzeit überallhin transportiert werden können’. Es ‘eröffnet Möglichkeiten für alle, die gute Ideen haben, und die Gesellschaft wird insgesamt von wachsendem Wohlstand profitieren’. Gleichzeitig, warnt er, werde die Gesellschaft aber auch mit einer wachsenden Ungleichheit fertig werden müssen, weil in diesem Markt der Gewinner dem Verlierer keinen Spielraum mehr lässt.“ Es berichtete heise.de.
#ungleichheitsverstaerker

Urteil im Facebook-Prozess

Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein hatte 2011 anordnen lassen, dass Unternehmen ihre Seiten bei Facebook abschalten müssen, die entweder Fanseiten betreiben oder auf der eigenen Internetseite mit einem “Gefällt mir”-Knopf die Möglichkeit anbieten, Artikel über Facebook weiterzuempfehlen, da dabei Daten an Dritte weitergegeben werden. Auf ndr.de ist nun zur Entscheidung des Gerichts zu lesen: „Unternehmen dürfen nicht daran gehindert werden, bei Facebook und in anderen sozialen Netzwerken eigene Fanseiten zu betreiben. Unternehmen seien für den Datenschutz bei Facebook rechtlich nicht verantwortlich.“
#facebook #ULD

Die Vermessung der Internet-Welt

„Es zählt zu den Eigentümlichkeiten des Internetzeitalters, dass sich durch den Siegeszug der Technik zwar alles Mögliche besser vermessen und berechnen lässt, aber nicht das Internet selbst. Wenn es die Frage zu beantworten gilt, wie groß das Internet ist, welche Machtstrukturen dort vorherrschen, dann gibt es neben unzureichenden Datensätzen oftmals auch ein Darstellungsproblem.
In welchen Ländern ist Twitter besonders verbreitet? Wer bestimmt, was in der englischen Wikipedia steht? In welchen Ländern sind die meisten Menschen online? Zu all diesen Fragen haben Forscher nun Antworten per Grafik gegeben.“ Es berichtete suedeutsche.de.
#vermessung

 


Debatte: Die Wahlen und die Netzpolitik

Wolfgang Michal liefert auf carta.info eine Einschätzung der Diskussion: „Kurz nach der Bundestagswahl hat Michael Seemann in seinem Beitrag ‘Netzpolitik. Das Ende einer Ära’ die Netzpolitik in ihrer jetzigen Konzeption für tot erklärt und gefragt: ‘Haben wir versagt: organisatorisch, ideologisch, personell?’ Niemand, so Seemann, müsse die Netzpolitiker noch ernst nehmen, denn sie hätten es nicht geschafft, über die eigene Filterbubble hinaus in die Gesellschaft hineinzuwirken. [...] Ich werde den Teufel tun und Seemanns grimmigen Abriss des Niedergangs für abwegig erklären. Er hat ja im Grunde Recht. Allerdings würde ich nicht vom ‘Ende einer Ära’ sprechen, sondern nur vom Ende einer frühen Entwicklungsphase. […] Alles, was heute unter Netzpolitik läuft, ist nur Vorläufertum, Frühform, Avantgarde. Denn erst wenn die digitale Revolution die deutsche Gesellschaft mental wie ökonomisch durchdrungen hat, wird Netzpolitik wirklich Einfluss gewinnen.“

Weitere Einschätzungen zur Wahl und was sie für die Netzpolitik bedeutet, sind auf politik-digital.de zusammengefasst.

#netzpolitik #btw13

 


Creative Commons Lizenzvertrag Dieser Artikel steht unter der CC-by-Lizenz (mehr dazu). Der Name des Autors/Rechteinhabers soll wie folgt genannt werden: CC-by-Lizenz, Autor: Ute Demuth / Grafik: Ralf Appelt für pb21.de

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